Schmidt wies zunächst offen auf das Dilemma hin, dem sich Google im Bereich der KI gegenübersieht.
Er sagte unverblümt, dass Google zu sehr auf die Work-Life-Balance der Mitarbeiter achte, anstatt sich voll und ganz dem KI-Wettbewerb zu widmen, was dazu führe, dass sie im Wettbewerb mit Unternehmen wie OpenAI und Anthropic überfordert seien. Er betonte, wie ein Unternehmen im KI-Bereich führend bleiben könne, wenn die Mitarbeiter nur einen Tag pro Woche ins Büro kämen.
"Schauen Sie sich Musk an, schauen Sie sich TSMC an. Diese Unternehmen sind erfolgreich, weil sie ihre Mitarbeiter ausnutzen können. Man muss die Mitarbeiter hart genug drängen, um zu gewinnen. TSMC lässt Physik-Doktoranden im ersten Jahr in der Fabrik arbeiten. Können Sie sich vorstellen, dass amerikanische Doktoranden an der Fließbandarbeit teilnehmen?"
Schmidts Ansicht berührt direkt das tiefgreifende Nachdenken der Technologiebranche über das Gleichgewicht zwischen Arbeitsintensität und Effizienz.
In den letzten zwei Jahren haben Technologie- und Internetunternehmen darüber nachgedacht, wie viel Arbeitseffizienz kostenloses Mittag- und Abendessen, hohe Zuschüsse für Taxifahrten und luxuriöse Fitnessstudios tatsächlich gebracht haben.
Anschließend lobte Schmidt die Zusammenarbeit zwischen Microsoft und OpenAI. Er hielt Microsofts Entscheidung, das KI-Geschäft an OpenAI auszulagern, für weitsichtig. Dieses Kooperationsmodell habe nicht nur die Innovation der KI-Technologie beschleunigt, sondern auch Microsoft eine vorteilhafte Position im KI-Bereich verschafft.
Im Vergleich dazu erscheine Apples Leistung im KI-Bereich zu konservativ und langsam, was die Bürokratisierung und Entscheidungsträgheit großer Unternehmen angesichts neuer Technologien widerspiegele.
Schmidt erwähnte auch die Erkenntnisse, die der Aufstieg von TikTok für die USA gebracht hat. Er wies darauf hin, dass man im Gründungsprozess risikobereit und innovativ sein müsse. Wenn man erfolgreich sei, habe man das Geld, die besten Anwälte einzustellen, um die Probleme zu lösen. Wenn man nicht erfolgreich sei, würde einen niemand verklagen.
In Bezug auf OpenAI enthüllte Schmidt den enormen Finanzbedarf von OpenAI für das Stargate-Projekt und prognostizierte, dass dieses Projekt möglicherweise weit mehr als 100 Milliarden Dollar an Finanzmitteln benötigen würde.
Schmidt wies darauf hin, dass die führende Position der USA im KI-Bereich nicht unerschütterlich sei und kontinuierliche Investitionen erforderlich seien, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Entwicklung der KI-Industrie erfordere enorme Investitionen in Strom und Kapital.
Zur strategischen Kontroverse, ob KI open-source oder closed-source sein sollte, meinte Schmidt, dass das Open-Source-Modell zwar effektiv sei, aber aufgrund der unendlichen Kapitalinvestitionen für KI könnten Open-Source-Unternehmen schwer langfristig operieren.
Schmidt äußerte auch seine Enttäuschung über die Leistung Europas im KI-Bereich.
Er glaubt, dass es Europa immer an ausreichenden Investitionen und Entschlossenheit in der technologischen Innovation mangelte, was dazu führte, dass sie im KI-Wettbewerb weit hinter den USA zurückblieben. Im Vergleich dazu zeige Frankreich ein gewisses Potenzial, während Deutschland und andere europäische Länder überfordert erschienen.
"Brüssel (Sitz der EU-Zentrale) zerstört ständig Chancen für technologische Innovation".
Abschließend gab Schmidt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der KI.
Er glaubt, dass KI eine tiefgreifende Revolution bringen wird, die nicht nur unsere Lebens- und Arbeitsweise verändern, sondern auch die globale wirtschaftliche und politische Landschaft neu gestalten wird.
"KI wird die Reichen reicher und die Armen ärmer machen, auch für Länder. Es ist ein Spiel zwischen starken Nationen. Länder ohne technologische Ressourcen müssen eine Eintrittskarte in die Lieferkette der starken Nationen erhalten, sonst werden sie auch das Fest verpassen."
Schmidt glaubt, dass KI jetzt wie damals die Elektrizität ist - wertvoll, aber es braucht noch organisatorische Innovation, um wirklich große Renditen zu erzielen. Derzeit pflücken alle nur die "niedrig hängenden Früchte".
Schmidts Rede bietet uns eine umfassende Perspektive auf die Entwicklung der KI.
Insgesamt befindet sich die KI-Branche in einer kritischen Entwicklungsphase, die sowohl voller Chancen als auch vieler Herausforderungen ist.
Kapital, Giganten "verbrennen Geld", "verbrennen Modelle", "verbrennen Rechenleistung", "verbrennen Daten" und sogar "verbrennen Registrierungen". Aber abgesehen von der historisch höchsten KI-Begeisterung und Technologie-Aktienkursen hat sich die Welt nicht sehr verändert, und eine Superanwendung, die eine "Masseninvestition" auslösen könnte, ist noch nicht in Sicht.
Was können Benutzer mit KI machen? Wie können Unternehmen KI nutzen, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern? Diese Kernfragen werden noch erforscht.
Wir müssen weiterhin durch kontinuierliche Innovation und organisatorische Veränderungen diese Herausforderungen angehen und die gesunde Entwicklung der KI-Branche vorantreiben.