Jackie Chans neuer Film erntet Kritik für KI-Gesichtsaustausch-Technologie

Die jüngst verjüngte Erscheinung von Jackie Chan hat eine Debatte ausgelöst und Diskussionen über KI-Gesichtsaustauschtechnologie angeregt. Die Anwendung dieser Technologie in der Film- und Fernsehproduktion bringt sowohl Chancen als auch Kontroversen mit sich. Einerseits kann sie älteren Schauspielern helfen, ihre Karriere zu verlängern und dem Publikum neue Erfahrungen zu bieten. Andererseits könnte eine übermäßige Nutzung die authentische Darstellung der Schauspieler beeinträchtigen und ethische Fragen aufwerfen. Die Zukunftsaussichten und potenziellen Auswirkungen der KI-Gesichtsaustauschtechnologie verdienen eine tiefgreifende Reflexion in der Branche.

KI-Gesichtstausch lässt Jackie Chan 20 Jahre jünger aussehen, Zuschauer sind nicht überzeugt

In "The Legend" wurde KI-Technologie eingesetzt, um die Lebensgeschichte von Jackie Chans Figur "Professor Chen" zu erzählen, die verschiedene Epochen umfasst. Bona Film Group verwendete KI, um den 27-jährigen Jackie Chan zu rekonstruieren (allgemein als KI-Gesichtstausch bekannt), wobei der digitale Jackie Chan in über 70% des Films zu sehen ist.

Zuvor sagte Jackie Chan: "Ich mag mein jetziges Aussehen. Ich rezitiere oft ein Gedicht: Schwarzes Haar wird in einem Augenblick weiß, wem kann man vom Vergehen der Jahre erzählen? Wenn der Frühlingswind die Blumen liebt, kann er mich wieder jung machen? Ich kann nicht mehr jung sein, aber Filme können mich dorthin zurückbringen, und das ist auch gut so."

Bei der Werbung für "The Legend" räumte Regisseur Stanley Tong ein, dass die KI-Technologie noch nicht perfekt sei und weiter erforscht werde. Er bat um Verständnis des Publikums.

Der übermäßige Einsatz von KI-Gesichtstausch führte auch zum Misserfolg von "The Legend" an den Kinokassen. Zum Vergleich: Jackie Chans "The Myth" von vor zehn Jahren erzielte höhere Einnahmen als der aktuelle Film.

Tatsächlich ist die Verjüngung von Schauspielern aus dramaturgischen Gründen nichts Neues. Sowohl in Martin Scorseses "The Irishman" als auch in Ang Lees "Gemini Man" mit Will Smith wurden Spezialeffekte eingesetzt, um einen "verjüngenden" Effekt zu erzielen. Diese Methode ist zeitaufwändig und kostspielig, liefert aber ein relativ natürliches Endergebnis.

Aber schadet ein solcher "KI-Gesichtstausch" der Filmqualität oder dem Zuschauererlebnis? Die Antwort ist wahrscheinlich ja. Selbst die besten Verjüngungseffekte können die Alterung und Müdigkeit von Robert De Niro und Al Pacino nicht verbergen. Ang Lee wurde sogar dafür kritisiert, zu viel Energie in seltsame Aspekte gesteckt zu haben, was zu einem insgesamt minderwertigen Film führte.

Der KI-Jackie Chan hat in "The Legend" deutlich mehr Bildschirmzeit als der echte Jackie Chan, was für Fans etwas "betrügerisch" wirken kann. Einige Zuschauer fragen sich sogar, ob dies überhaupt als Jackie-Chan-Film gelten kann. Jetzt stellt sich die Frage: Ist KI-Gesichtstausch wirklich zu einem notwendigen "Werkzeug" in der Filmindustrie geworden? Schadet es der Branche?

Sollte KI-Gesichtstausch in der Filmindustrie eingesetzt werden?

Der Einsatz von Gesichtstausch-Technologie in einem Film ist fast immer eine Notlösung.

Zum Beispiel wurde in "The Wandering Earth 2" das Gesicht des verstorbenen Schauspielers Ng Man-tat als Zeichen der Erinnerung und des Respekts verwendet. In einem anderen Fall musste eine Produktionsfirma auf Gesichtstausch zurückgreifen, um einen Schauspieler zu ersetzen, der aufgrund eines "Vorfalls" in Ungnade gefallen war.

Dies sind jedoch nur Notlösungen, die sogar zu Beschwerden der Zuschauer über Unstimmigkeiten und Unschärfe geführt haben.

Tatsächlich ist die KI-Gesichtstausch-Technologie schon länger im Einsatz als die KI-Großmodelle, die letztes Jahr boomten. Theoretisch handelt es sich um eine relativ ausgereifte und fortschrittliche Technologie im KI-Bereich.

Sie basiert auf der Kombination von Deep-Learning-Modellen und Computer-Vision-Modellen zur Erzeugung von Gesichtsbildern. Bekannt wurde sie erstmals im November 2017, als ein Reddit-Nutzer namens Deepfakes eine Reihe von KI-Gesichtstausch-Videos hochlud. Seitdem wird der Begriff Deepfakes für diese Art von KI-generierten Videos verwendet.

In letzter Zeit sind auf Kurzvideoplatformen aufgrund des KI-Booms viele Videos aufgetaucht, die "alte Fotos zum Leben erwecken". Mit KI-Tools können die nächsten Bewegungen der Personen in den eingegebenen Bildern simuliert werden, um ein fiktives Kurzvideo zu erstellen. In einigen Videos wirken die Bewegungen der Figuren natürlich und fließend, in anderen treten Verzerrungen und Instabilitäten auf.

Ihr Auftreten kann jedoch nur zu Unterhaltungszwecken dienen, da bei genauerer Betrachtung einige Videos natürlich und flüssig erscheinen, während andere Verzerrungen und Instabilitäten aufweisen.

Darüber hinaus erfordert der Gesichtstausch in Filmen spezifische Personenmodelle und hohe Anforderungen an Klarheit und Bitrate. Videos, die in HD, Ultra HD oder sogar auf der großen Leinwand gezeigt werden, zeigen vergrößerte Effekte, wodurch unnatürliche Spuren besonders auffällig werden.

Angesichts der aktuellen technologischen Entwicklung ist KI-Gesichtstausch keine neue Lösung, die die Filmindustrie anstrebt, oder ein Mittel, um jemanden zu ersetzen. Derzeit hat es nur den Wert eines gerade noch akzeptablen Rettungsankers.

Abschließende Bemerkungen

Tatsächlich haben alle Stars ihre Höhen und Tiefen, einschließlich Jackie Chan. Zuvor war "Jackie Chans Haare und Bart sind weiß geworden" ein Trending-Thema, und viele Internetnutzer bemerkten, dass der 70-jährige Jackie Chan sie plötzlich das Vergehen der Zeit spüren ließ, was seinen Einfluss auf die breite Öffentlichkeit zeigt. Diesmal ist der Einsatz von KI-Technologie in "The Legend" der Fokus der Unzufriedenheit des Publikums. Die Leute mögen es immer noch, echte Menschen mit echten Emotionen spielen zu sehen, anstatt kalter Technologie.